Entstehung / Geschichte

«Das ist eine Herzensangelegenheit»

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Christian Wieland, ehemaliger Winterthurer Stadtgärtner und langjähriges Vorstandsmitglied des Verbands Schweizerischer Stadtgärtnereien und Gartenbauämter, widmet sein Leben ganz der urbanen Natur. Bis Ende 2017 leitete er das Projekt GRÜNSTADT SCHWEIZ.

Die städtischen Grünflächen stehen unter Druck – nicht nur, weil die Städte wachsen.

Das ist richtig. Im Gegensatz zu anderen Infrastrukturbereichen gibt es für das Stadtgrün kaum Vorgaben. Der Raum- und Mittelanspruch wird oft hintenangestellt.

Das stört sie.

Natürlich. Grünraum gehört zu den zentralen Elementen des bebauten Raums.

Was tun Sie dagegen?

Die Stadtgärtner in der Schweiz versuchen seit langem, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des urbanen Grüns zu sensibilisieren. Wir können eine Vielzahl von Studien vorlegen, die unmissverständlich die grosse Wichtigkeit des Stadtgrüns belegen. Trotzdem gelingt es uns nicht, mit dem Thema wirklich zu punkten.

Deshalb entstand das Projekt GRÜNSTADT SCHWEIZ.

Ja. Wir mussten uns überlegen, wie wir die Wichtigkeit der Grünflächen in Politik, Verwaltung und Bevölkerung bekannt machen können. Wir entschieden uns für die Schaffung eines Labels. In der ersten Zeit wurden wir massgeblich von der «Kommission für Technologie und Innovation» des Bundes unterstützt. Die Umsetzungsphase finanziert das «Bundesamt für Umwelt» mit substanziellen Beiträgen. Dafür sind wir sehr dankbar.

Was versprechen Sie sich vom Label GRÜNSTADT SCHWEIZ?

Wir wollen die ökologischen, sozialen und finanziellen Vorteile des Grüns im Siedlungsraum bekannt machen, ebenfalls die Leistungen der Stadtgärtnereien. Dann gilt es natürlich die Qualität des öffentlichen Freiraums weiter zu verbessern. Sind wir erfolgreich, wächst das Verständnis für einen angemessenen Ressourceneinsatz – was sich wiederum positiv auf die Grünraumgestaltung auswirkt.